Warum eine tiefere Stimme Autorität ausstrahlt – und was noch dazugehört
- Paula Müller-Laupert
- vor 7 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Inhaltsverzeichnis:

Warum eine tiefere Stimme als autoritär wahrgenommen wird
Studien zeigen, dass tiefere Stimmen oft als souveräner, kompetenter und vertrauenswürdiger empfunden werden. Das gilt für Frauen- sowie Männerstimmen gleichermaßen. Und wenn jemand kompetent, souverän, selbstsicher, stark und vertrauenswürdig klingt – wird dieser Person Autorität zugesprochen.
Aber es geht nicht ausschließlich um die Tonhöhe – auch, wenn wir uns auf die Stimme fokussieren. Für eine kompetente und selbstbewusste Wirkung braucht es auch eine angepasste Sprechweise, die aus mehr Faktoren als der reinen Tonhöhe besteht. Diese beziehen wir also in diesen Artikel mit ein!
Die wichtigsten Faktoren für eine autoritäre Stimme
Die folgenden Aspekte sind essenziell im Stimmtraining, wenn wir üben, autoritär aufzutreten – ich bleibe jetzt mal bei dem Begriff „autoritär“, gemeint als Kombination von den oben genannten Eigenschaften.
Betonung: Wichtige Wörter gezielt hervorheben – „die weiß, was sie sagt und was sie vermitteln möchte“
Pausen setzen: …und aktiv nutzen, um Denkzeit zu gewinnen und den Zuhörenden ebenso zu geben – „der ist so strukturiert und kompetent“
Sprechtempo kontrollieren: nicht zu schnell, aber mit Zug nach vorne – „die kommt gut voran im Thema und ich kann ihr so gut zuhören, sie erklärt wohl einfach gut“
Resonanz statt Druck: Stimmvolumen gefühlt aus dem Körper holen, statt im Hals laut zu drücken – „der spricht so kräftig, das wirkt sicher und überzeugt mich“ fehlt, das wichtig wäre, um den eigenen Fortschritt einschätzen zu können.
Wie erfolgreiche Führungspersönlichkeiten ihre Stimme nutzen
Sicher kennst du Redner*innen, an deren Lippen das Publikum förmlich klebt. Hier kurz ein paar Beispiele für dich mit einigen wiederkehrenden Mustern, die sie nutzen:
Barack Obama: Ruhiges Sprechtempo, lange Pausen, starker Einsatz von Betonungen, tiefer voller Stimmklang
Angela Merkel: Wenig Melodie-Ausschläge nach oben, ruhiges Sprechtempo, unaufgeregte Gesamtgestaltung, klare Satzstrukturen
Margaret Thatcher (Stimmtraining!): Ihre Stimme wurde gezielt trainiert, um tiefer und durchsetzungsfähiger zu klingen
So trainierst du eine autoritäre Stimme
Du weißt jetzt schon, dass noch mehr dazugehört als die Stimmlage allein. Wenn du diese allerdings verändern möchtest, geht das – in einem gewissen Rahmen. Es geht weniger darum, deine Stimme zu verändern, als bereits vorhandene Stimmqualitäten öfter zu nutzen und bewusst anzusteuern.
Schau dir hierzu gern die Übungen in diesem Artikel an, die du direkt ausprobieren kannst.
Oder, wenn du tiefer einsteigen möchtest, wähle den Minikurs „Tiefer sprechen“.
Fazit: Eine autoritäre Stimme ist mehr als nur eine tiefere Stimme
Autorität (rein stimmlich betrachtet) kommt nicht allein durch eine tiefe Stimme, sondern durch die gesamte Sprechweise zustande. Statt eine tiefe Stimme zu erzwingen, sollte der Fokus auf Ruhe, Klarheit und bewusster Steuerung der vorhandenen Ressourcen liegen. Jeder kann mit gezieltem Training die eigene Stimme so einsetzen, dass sie souverän und überzeugend wirkt – ohne, dass wir uns verstellen müssen.
