Den perfekten Vortrag halten wollen viele – doch was ist „perfekt“?
Kurz und knapp: Es gibt nicht DEN perfekten Vortrag.
Aber es gibt zum Glück einige Kriterien, anhand derer unser Vortrag für uns perfekt werden kann.
Inhaltsverzeichnis:
Ein Vortrag ist „perfekt“, …
… wenn wir selbst mit uns zufrieden sind und hinter dem Stehen, was wir abliefern
… wenn das bei den Zuhörenden ankam, was wir rüberbringen wollten
… wenn wir positiv in Erinnerung bleiben
Und das können wir alles beeinflussen! Aber lass uns erstmal die Ziele unserer Präsentationen zusammenfassen.
Was wir beim Präsentieren erreichen wollen
Unser großes Ziel ist eigentlich immer gleich: Die Zuhörenden sollen sich die Inhalte merken, uns als kompetent wahrnehmen und mit einem positiven Gefühl die Veranstaltung verlassen.
Hinzu kommen dann noch untergeordnete Ziele, wie zum Beispiel diese:
Ich möchte verstanden werden.
Ich möchte, dass meine Kernaussagen hängenbleiben.
Ich möchte die Aufmerksamkeit bündeln und bis zum Ende halten.
Erfolgs-Beispiele als Inspiration
Dass es beim Vortragen nicht nur um den Inhalt geht, hast du dir wahrscheinlich schon gedacht. Es gibt so viel mehr als „nur“ den Inhalt (dazu später mehr).
Um einen überzeugenden Vortrag zu halten, müssen wir vor allem bei der Vorbereitung den Fokus auch mal weg vom Inhalt und hin zu Auftreten und Stimmklang lenken.
Wenn wir das vor wichtigen Sprechsituationen tun, kann unter anderem das dabei herauskommen:
Klientin X war sehr unsicher im Vorstellungsgespräch, es lief einfach schlecht, obwohl sie die Antworten auf die Fragen eigentlich wusste.
Heute: Sie tritt selbstbewusst auf und fühlt sich sicher und hat ihren Traumjob bekommen.
Klientin Y war oft nervös, wodurch ihre Stimme zitterte und hochrutschte. Sie wurde nie gewählt, wenn eine Person aus ihrem Team das Unternehmen nach außen hin repräsentieren sollte.
Heute: Sie überrascht ihr Team mit ihrem authentischen, sicheren und kompetenten Auftreten und wird mittlerweile am häufigsten ausgewählt für solche Termine.
Klient Z muss vermeintlich trockene Themen mit Kund*innen besprechen, die er immer einfach runtergerattert hat, damit es schnell vorbei ist.
Heute: Er kommt mit den Kund*innen ins Gespräch, gestaltet seine Erklärungen strukturiert und spannend und seine Kollegen fragen ihn nach Tipps – denn er erhält das beste Feedback.
Du merkst: Wir können ganz schön was reißen, wenn wir unsere Präsentation umfassender betrachten!
Vortrag halten – mehr als reiner Inhalt
Okay, schauen wir uns die Ebenen mal genauer an, die jeden Vortrag ausmachen.
Inhalt
Das erklärt sich von selbst, oder? Die Struktur, die Ausführlichkeit, die Formulierung gehört hierher.
Innenleben
Emotionen, Gedanken, das Setting und die Beziehungsebene können wir hier einordnen.
Körper
Das Sichtbare: deine Körperhaltung, Gestik, Mimik und wie du dich positionierst gestaltet visuell deinen Vortrag.
Stimme und Sprechen
Hierzu gehören die Gestaltungselemente, sowas wie Sprechtempo, Betonungen, Sprechstimmlage, Lautstärke und Stimmfarbe.
Atmung
Hier können wir auch viel beobachten: das Tempo der Einatmung, die Lautstärke der Einatmung, wieviel Luft beim Sprechen ausgeatmet wird, wie lange deine Sprechphrasen sind.
Diese Bereiche beeinflussen sich alle gegenseitig und beinhalten neben den genannten Punkten noch einige Aspekte mehr.
Spannend für uns sind vor allem die Wechselwirkungen. Wenn du einen Vortrag hältst und eine Sache veränderst, zum Beispiel dir mehr Zeit lässt zum Atmen, verändert sich der Rest direkt mit.
Es könnte sein, dass du dann automatisch langsamer sprichst, öfter Sprechpausen machst, tiefer und weicher klingst, weniger hektisch gestikulierst. Zum Beispiel.
Hier darf also experimentiert werden! Welche Veränderung zieht eine positive Wirkungskette nach sich? Dann brauchst du gar nicht immer auf alles gleichzeitig zu achten, sondern ein Fokus reicht aus, um deinen Vortrag oder deine Präsentation professioneller zu gestalten.
Verbessere deine Präsentationen jetzt
Für die Umsetzung sind wir doch heute hier, oder?
Dann zeige ich dir jetzt mal die effektivsten Schritte, um mit dem Wissen von oben zu arbeiten und loszulegen. Achtung: nur Lesen hilft nicht, Ausprobieren ist der Schlüssel! 😉
Überlege und erfrage Feedback: Wie wirkst du normalerweise, was fällt auf?
Schlussfolgere: Was machst du auf welcher Ebene wie? Wie stehst du normalerweise, wie schnell oder langsam sprichst du, nutzt du wiederkehrende Formulierungen, …? Gehe alle Ebenen einmal durch.
Und dann: suche aus deinen Ergebnissen deine Stärken heraus. Was davon willst du beibehalten, was wirkt schon so, wie du es gern hättest?
Bei der nächsten Vortragsplanung: kläre zuerst Intention, Setting und Inhalt in Kombination, damit der Inhalt schon stimmig an deinen Zielen und Zuhörenden orientiert ist
Fokussiere dich auf das Beibehalten deiner Stärken und ändere dann pro inhaltlichem Abschnitt eine einzige Sache, um eine abwechslungsreiche Gestaltung einzubauen. Zum Beispiel könntest du bewusst betonter sprechen, wenn du zu deiner Kernaussage kommst. Aber immer nur eine Veränderung, mach es nicht zu kompliziert!
Übe den Vortrag ein- bis dreimal mit deinen eingeplanten Gestaltungselementen. Nimm dich am besten dabei auf, um überprüfen zu können, ob die Effekte hörbar werden.
Finde heraus, welche der Veränderungen am effektivsten sind und konzentriere dich auf diese. So, dass an ungefähr drei Stellen im Vortrag etwas Neues passiert, das deine Aussagen unterstreicht.
Halte den Vortrag!
Fazit
Du kannst alles, wirklich alles an deinem Vortrag verändern. Bitte fühle dich jetzt nicht erschlagen von all den Möglichkeiten. Fang mit einer an, verändere eine Kleinigkeit. Morgen dann eine andere Sache. Und in zwei Wochen hast du aus vierzehn getesteten Veränderungen schon deine Top 3 herausgefunden, die dir am meisten nutzen.
Du schaffst das!
Und wenn du das nicht allein, sondern lieber angeleitet und mit Übungsideen und Feedback machen möchtest, melde dich bei mir. Ich unterstütze dich gern dabei, schon bald deinen perfekten Vortrag zu halten!
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