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Richtig atmen beim Sprechen

Autorenbild: Paula Müller-LaupertPaula Müller-Laupert

Inhaltsverzeichnis:


Richtig atmen

Atmen, um zu leben


Unsere Atmung ist der Motor unseres Lebens. Sie versorgt unseren Körper mit Sauerstoff und transportiert gleichzeitig überschüssiges Kohlendioxid ab. Ohne diesen ständigen Austausch wären wir nicht lebensfähig. Doch Atmen ist mehr als nur ein Automatismus: Es ist auch ein Schlüssel für unser körperliches Wohlbefinden.


Eine ruhige, tiefe Atmung kann Stress reduzieren, unser Nervensystem beruhigen und unsere Konzentration fördern. Gleichzeitig wirkt sie sich unmittelbar auf unsere Stimme aus. Wer flach und hastig atmet, verändert den Stimmklang – die Stimme klingt gequetscht, instabil oder sogar brüchig. Hier zeigt sich, dass richtiges Atmen weit mehr ist als nur eine Überlebensfunktion:


Es ist die Basis für eine kraftvolle und stabile Kommunikation.



Atme richtig - für deine Stimme


Die Verbindung von Atmung und Stimme ist untrennbar. Deine Stimme entsteht durch die Bewegung der Stimmlippen, die erst durch einen gleichmäßigen und kontrollierten Luftstrom entstehen kann. Wenn der Atem fließt, kann deine Stimme klingen. Doch ohne eine stabile Atemtechnik wird die Stimme schnell kraftlos, gepresst oder du wirst beim Sprechen atemlos – besonders in stressigen Situationen.


Wer richtig atmet, kann seine Stimme nicht nur effektiver nutzen, sondern auch schonen. Gerade Menschen, die viel sprechen müssen, wie Lehrerkräfte, Mitarbeitende im Vertrieb oder Führungskräfte, profitieren von einer bewussten Atemtechnik. Denn eine gesunde Atmung sorgt für weniger Stimmbelastung, mehr Ausdauer und ein größeres Stimmvolumen.


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Richtig atmen - so nicht


Einige Dinge sollten wir vermeiden, wenn es um die alltägliche Atmung beim Sprechen geht.

 

Hochatmung:

Gut im Spiegel erkennbar, denn dabei werden meist die Schultern hochgezogen und der Brustkorb wird weit oben „aufgepumpt“. Viel Kraftaufwand, der sich negativ auf die Stimme auswirken kann. Diese Atmung brauchen wir nach starker sportlicher Betätigung sicher mal, aber nicht beim Sprechen.


Luftanhalten:

Ebenso problematisch ist es, wenn wir die Atmung unbewusst anhalten – zum Beispiel aus Nervosität, Stress oder beim Konzentrieren. Beim Denken die Luft anzuhalten, lässt das Sprechen stockend klingen und macht es im Endeffekt anstrengender.


Geschnappte Einatmung:

Zurück zur Einatmung, ergänzend zur Hochatmung – wenn das Einatmen laut hörbar ist, gezogen und geschnappt mit starkem Geräusch, verausgaben wir uns – und strengen die Stimme auf Dauer an. Das passiert meist dann, wenn wir möglichst schnell antworten wollen und den ganzen Körper in eine Art „Leistungsmodus“ versetzen – wir wollen es unbedingt gut machen, also arbeiten wir auch bei der Einatmung aktiv mit.




Richtig atmen – so geht es


Eine gesunde Sprechatmung, die uns nicht ermüden lässt, hat viele wichtige Bestandteile. Hier sind meine top 3:

 

Atembewegung:

Statt Hochatmung lieber gleichmäßig verteilte Atembewegung (costo-abdominal) in Bauch und Brustkorb. So, dass nicht nachgeholfen werden muss – wie sich der Körper die Luft auch holt, wenn wir nicht darüber nachdenken. Also: die Luft kommt von selbst hinein, dadurch ist auch kein Schnappen zu hören.


Atemrhythmus:

Auch hier nehmen wir einen negativen Punkt von oben weg: das Stocken. Ein gleichmäßiger Atemrhythmus, bestehend aus Einatmung, Ausatmung und lockerer Atempause, hilft uns dabei, gelassen zu bleiben und ausdauernd zu sprechen – ohne am Ende eines ellenlangen Satzes blau anzulaufen und nach Luft zu schnappen.


Atemführung:

Hier braucht es gut trainierte Atemmuskeln! Wenn diese langsam und geführt ihre Spannung abbauen (die, die an der Einatmung aktiv beteiligt sind und beim Ausatmen langsam in ihre Ursprungsposition zurückgehen), kann ein klarer Stimmklang entstehen – ohne Pressen im Hals oder einen behauchten Stimmklang. Es entweicht also nicht zu viel Luft beim Sprechen in einem Schwall, aber auch nicht zu wenig.

 

Richtig atmen

Eine Übung zum Atmen lernen


  1. Setze dich aufrecht hin.

  2. Sprich einen kurzen Satz, in dem du das heutige Datum nennst: „Heute ist der …“

  3. Am Ende dieses Satzes: Leg deine Lippen locker aufeinander, löse die Backenzähne voneinander (kein Zubeißen) und warte ab – genieße, wie nach einem kurzen Moment der Einatemimpuls kommt und die Luft wie von selbst durch deine Nase hineinströmt.

  4. Das braucht ein wenig Übung – zu spüren, ohne Einfluss zu nehmen. Lass dir also Zeit!

  5. Wenn eine „Portion“ Luft wieder drin ist und du merkst, dass dein Körper nicht von selbst noch weiter einatmet: Hilf nicht nach, sondern sprich deinen Satz erneut. Die Luft reicht völlig aus, auch ohne, dass du nochmal „nachziehst“.

  6. Wiederhole den Ablauf mindestens 15x – Sprechen, lockerlassen, Einatmung von selbst leise reinkommen lassen, wieder sprechen, …

 

Diese Übung bringt Ruhe in dein Sprechen, ergänzt einen Rhythmus und vermeidet Hochatmung sowie eine geschnappte laute Einatmung. Du bekommst ein Gefühl für deine Atmung – wie sie funktioniert, auch ohne dein Nachhelfen.


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Zusammengefasst


Die richtige Atmung ist die Grundlage für gesundes Sprechen und eine kraftvolle Stimme. Durch bewusste Atemtechniken kannst du deine Stimme schonen, entspannter sprechen und überzeugender wirken. Indem du typische Fehler wie die Hochatmung vermeidest und diese durch gesunde Muster ersetzt, erreichst du mehr Kontrolle und Gelassenheit.

Übe regelmäßig – kleine Atemübungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, reichen völlig aus. So entwickelst du nach und nach ein besseres Atembewusstsein.



 

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